1. Schutz vor Desertifikation

Desertifikation - ein globales Problem

Kofi Annan (UNO-Generalsekretär) bezeichnet in seiner Rede am 17.Juni anlässlich des Welttages für die Bekämpfung von Wüstenbildung und Dürre die Wüstenbildung als "eine der schwerwiegendsten Bedrohungen für die Menschheit". Weltweit sind mindestens 100 Länder mit einem fünftel der Weltbevölkerung von der Desertifikation betroffen. Vor allem aber für Afrika, wo 66 % der Landfläche Wüsten oder Trockengebiete sind, ist die Desertifikation ein massives und lebensbedrohliches Problem. (Quelle: UNCCD, United Nations Convention to Combat Desertification)

Village

Definition

Desertifikation oder Verwüstung bezeichnet die permanente Ausbreitung der Wüsten in relativ trockenen Gebieten. Hauptverantwortlich für diese dramatische Veränderung ist der Mensch, denn durch sein Eingreifen in das jeweilige Ökosystem wird die Desertifikation begünstigt. Kommen dann noch schwere Wetterereignisse wie z.B. Stürme, hohe Temperaturen oder Dürre hinzu, ist das Ergebnis verheerend.

Hauptursache

  • Die Hauptursache ist die Überweidung, d.h. zu viele Tiere werden auf einer zu kleinen Fläche gehalten. Die Tiere fressen alle Pflanzen und lockern dadurch den Boden auf. Dadurch kommt es zu einer zunehmenden Erosion, die wiederum einen weiteren Pflanzenwuchs erschwert.
  • Als zweiter Grund ist ein unangepasster Ackerbau (Überkultivierung) zu nennen. Verkürzte Brachezeiten, fehlerhafte Bewässerungstechniken und ungeeignete Pflanzen führen zu Bodenveränderungen und dadurch zu geringerem Pflanzenbewuchs.
  • Ein dritter wichtiger Punkt ist der unkontrollierte Holzeinschlag in Trockengebieten. Die Gewinnung von Ackerland und der Bedarf an Brenn- bzw. Bauholz reduzieren den Baumbestand markant.
Wasserloch

Folgen

Die Folgen der Desertifikation sind verheerend. Die land- und insbesondere forstwirtschaftliche Produktivität sowie die Artenvielfalt nehmen signifikant ab. Die Desertifikation zerstört den Lebensraum ganzer Regionen und stellt somit ein massives Entwicklungshindernis dar.

Bedeutung des Parks

Durch die Anpflanzung von Bäumen in der Nordregion soll die drohende Desertifikation (Verwüstung) des Parks wirksam abgewendet werden. Bei der Aufforstung hat sich in vielen Projekten ein Anbau von Baum- und Straucharten mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen bewährt. Auf diese Art wird nicht nur die Windwirkung gehemmt und die Verdunstungsverluste vermindert, sondern auch Arbeitsplätze und Verdienstmöglichkeiten für die einheimische Bevölkerung geschaffen. Hier bewährt sich der gezielte Anbau von Pistazienbäumen, mit denen bereits in verschiedenen Ländern positive Erfahrungen im Kampf gegen die Desertifikation gesammelt wurden.

2. Wiederherstellung der Flora und Fauna

Heutzutage gibt es mehr Tier- und Pflanzenarten, die vom Aussterben bedroht sind, als je zuvor: Die von der Weltnaturschutzunion (IUCN) jährlich veröffentlichte "Rote Liste" schätzt die Zahl der gefährdeten Spezies auf weltweit über 15 000. Bei den Pflanzenarten sind mehr als 50% vom Aussterben bedroht.

Grünes Afrika

Die Gefährdung der meisten Tier- und Pflanzenarten ist durch den Menschen verursacht: Lebensraumsraumverlust, Wilderei und Umweltverschmutzung zählen zu den Hauptgründen für den Artenverlust.

Die Folgen sind verheerend und unkalkulierbar, denn das Aussterben einer Art ist nicht nur unumkehrbar, sondern oft auch der Beginn einer Kettenreaktion des Artenschwunds. Oft erkennen die Menschen erst viel zu spät den Nutzen angeblich bedeutungsloser Tiere und Pflanzen für das ökologische Gleichgewicht. Darüber hinaus gehen durch den Rückgang der Artenvielfalt z.B. Pflanzen unwiederbringlich verloren, die vielleicht zukünftig für die Herstellung von Medikamenten genutzt werden könnten. (Quelle: IUCN, The International Union for the Conversation of Nature and Natural Resources)

Ziel

Der Schutz und die Wiederherstellung der einheimischen Tier- und Pflanzenwelt als Teil des nationalen Artenreichtums, den es sowohl für das ökologische Gleichgewicht als auch für kommende Generationen zu erhalten gilt.

Bedeutung für den Park

Die zur Realisierung dieses Vorhabens eigens geschaffene Biozone verfügt über eine besonders große Landfläche von schätzungsweise 115 000 ha. Diese Größe ist notwendig, damit die Tiere und Pflanzen in einem ausreichenden und artgerechten Lebensraum aufwachsen und leben können. Das Hauptanliegen der Biozone ist der Schutz gefährdeter Pflanzen und Tiere.

Auf der "Roten Liste" des IUCN sind für den Senegal über 100 gefährdete Arten aufgeführt, z.B.:

  Art Lateinische Bezeichung
Tiere Gepard Acinonyx jubatus
  Antilope Alcelaphus buselaphus
Cephalophus rufilatus
Cephalophus maxwellii
  Giraffe Giraffa camelopardalis
  Schildkröte Caretta caretta
Geochelone sulcata
  Krokodil Crocodylus cataphractus
  Hyäne Crocuta crocuta
  Gazelle Gazella dama
Gazella dorcas
Gazella rufifrons
  Nilpferd Hippopotamus amphibius
  Elefant Loxodonta africana
Pflanzen Senegalesischer Mahagonie Khaya senegalensis
  Grenadill Dalbergia melanoxylon
  Afzelia Afzelia africana

Ausführlichere Informationen zum Thema gefährdete Tier- und Pflanzenarten finden Sie unter: www.iucn.org